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15.09.2021

Chemiepark GENDORF: neuer Einblick in den Umweltschutz

Investieren, vernetzen, vorausdenken: Unter diesem Motto lassen sich die Umweltschutzaktivitäten im Chemiepark GENDORF in den vergangenen drei Jahren zusammenfassen. Einen Einblick in die Maßnahmen aus den Jahren 2018 bis 2020 gibt die neue Umwelterklärung des Chemieparks, die kürzlich veröffent

Die Zusammenfassung über die Umweltleistungen der Vergangenheit und die Umweltziele der Zukunft kommuniziert der Chemiepark GENDORF in seiner aktuellen Umwelterklärung (Foto: Thomas L. Fischer).

Weiterhin auf hohem Niveau bewegen sich die Investitionen in den Umweltschutz am Chemiepark GENDORF. Das umfasst sowohl die Anlagen der einzelnen in Gendorf angesiedelten Unternehmen als auch die zentralen Einrichtungen für den gesamten Chemiepark, die in der Hand der Betreibergesellschaft InfraServ Gendorf liegen.

Zu den größeren Projekten in den vergangenen drei Jahren zählt die Inbetriebnahme eines neuen rund 13 Meter hohen Rauchgaswäschers. Dieser kommt in der Abfallverbrennungsanlage des Chemieparks zum Einsatz, in der auch Klärschlämme der umliegenden Gemeinden thermisch verwertet werden. Die dabei entstehenden Rauchgase werden in zwei Stufen gereinigt: Zunächst mit Hilfe eines Filters und anschließend im neuen Rauchgaswäscher, der die wenigen noch verbleibenden Schadstoffe auswäscht. Die neue Anlage arbeitet deutlich effizienter, scheidet insbesondere Schwefeloxide besser ab und kommt mit weniger Ressourcen aus als die alte Anlage. Investiert wurde außerdem in den Ausbau des Schienennetzes. Mit der Baumaßnahme soll der Güterverkehr nachhaltiger werden. Gütertransport auf der Schiene bedeutet weniger Stickoxide, Treibhausgase, Feinstaub und Lärm beim Transport, auch bei steigenden Produktionsmengen im Chemiepark GENDORF. Nahezu elf Millionen Euro investierte Standortbetreiber InfraServ Gendorf in den Ausbau der Chemiepark-Gleisinfrastruktur.

Vernetzen
Im Rahmen der Bundesinitiative Energieeffizienz-Netzwerke wurde Ende 2017 das Netzwerk „Gendorf plus“ gegründet. Es umfasst neben Unternehmen im Chemiepark GENDORF auch einige weitere Betriebe in Südbayern. Grundgedanke des Netzwerkes ist es, über einen regelmäßigen, systematischen, aber unbürokratischen Erfahrungsaustausch von Ideen und Erfahrungen mehr Effizienzpotentiale in kürzerer Zeit zu erarbeiten, als es jeder Teilnehmer für sich alleine könnte. Dieses Kalkül ging auf: Mit den Projekten, die innerhalb der geplanten Laufzeit bis Ende 2019 umgesetzt wurden, konnten die im Chemiepark ansässigen Unternehmen Clariant, Global Amines und InfraServ Gendorf rund sieben Gigawattstunden Energie einsparen. Das entspricht einem Jahresstrombedarf von ca. 2.000 Dreipersonen-Haushalten beziehungsweise einer CO2-Einsparung von rund 3.000 Tonnen. Zu den Energiesparmaßnahmen zählten unter anderem die Nutzung von Abwärme, die Reduktion von Wärmeverlusten oder auch die Investition in effizientere Pumpen.

Vorausdenken
Der Wasserverbrauch je produzierter Tonne Produkt geht im Chemiepark GENDORF seit Jahren zurück. Dahinter stehen große Anstrengungen der Unternehmen, Wasser einzusparen. Nun weitet der Chemiepark GENDORF den Blick auf eine Zukunftsvision, die derzeit noch nach Utopie klingt: Die komplett abwasserfreie Produktion mit Hilfe geschlossener Wasserkreisläufe. Ein entsprechendes Projekt hat der Bayerische Landtag gemeinsam mit Partnern ins Leben gerufen. Der Chemiepark GENDORF ist mit im Boot und trägt mit dieser Pionierarbeit zur Entwicklung in Richtung abwasserfreier Produktion bei. Ein Expertenteam der Technischen Universität München forscht in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt und Experten der Unternehmen im Chemiepark an Möglichkeiten, um einen geschlossenen Wasserkreislauf zu verwirklichen. Der Ausgang dieses wegweisenden Projekts ist noch offen, da es sehr komplex ist. Es wäre aber ein entscheidender Durchbruch für die Chemieindustrie auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft.

„Intensiv beschäftigen wir uns auch mit der Frage, wie die Chemieproduktion künftig klimaneutral gestaltet werden kann“, sagt Dr. Christoph von Reden, Geschäftsleiter von InfraServ Gendorf. „Nachhaltige Energie statt fossiler Energieträger ist das Stichwort. Dabei geht es um eine wahrhaft epochale Transformation unserer Branche, die uns noch viele Jahre begleiten wird. Mindestens ebenso wichtig wie große Investitionsprojekte in Umwelt- und Klimaschutz ist aber das tägliche Engagement im Betriebsalltag. Umso mehr freut es mich, dass in den vergangenen Jahren viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem unmittelbaren Umfeld Umweltprojekte angestoßen haben.“ Dazu zählt zum Beispiel, dass auf einer Fläche von insgesamt rund 1.600 Quadratmetern Blühwiesen angelegt wurden, die der heimischen Insektenwelt als Nahrungsquelle dienen. Das Team des Betriebsrestaurants hat viel Zeit in die Vermeidung von Lebensmittelabfällen investiert: Über einen Zeitraum von sechs Monaten haben die Mitarbeiter jedes Gramm an Abfällen gewogen und kategorisiert. Allein die Speisereste auf den Tellern, die in die Küche zurückgehen, ging so um 20 Prozent zurück. 

Offener Dialog mit der Öffentlichkeit
Die veröffentlichte Umwelterklärung ist ein wichtiger Bestandteil im Dialog des Chemieparks mit der Öffentlichkeit – neben etablierten Formaten wie dem Umweltinfotag oder dem Nachbarschaftsgespräch. Dabei werden auch regelmäßig umweltrelevante Themen dargestellt, wie zum Beispiel der Umgang mit dem in der Vergangenheit verwendeten Stoff PFOA. „Mit der unverzüglichen Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse einer Bodendetailuntersuchung hat der Chemiepark den Lösungsprozess für eine sichere Trinkwasserversorgung frühzeitig angestoßen“, so Dr. Christoph von Reden und erklärt weiter: „Probleme offen ansprechen, über die Sachlage aufklären und an Lösungen und ständigen Verbesserungen arbeiten. Daran wollen wir auch in Zukunft festhalten.“
 
Die Umwelterklärung 2021 steht ab sofort auf der Homepage des Chemieparks GENDORF zur Verfügung: www.gendorf.de
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Tilo Rosenberger-Süß
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