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07.06.2024

Gefahrenabwehr in der Enge: Notfallgroßübung im Chemiepark mit anspruchsvollem Szenario

Üben für den Ernstfall: Das war die Losung am Mittwochabend im Chemiepark GENDORF. Die Werkfeuerwehr von InfraServ Gendorf hat gemeinsam mit regionalen Einsatz- und Hilfskräften bei der jährlichen Notfallgroßübung unter realistischen Bedingungen die Gefahrenabwehr beprobt – mit Erfolg.

Trotz schwerer Ausrüstung war Geschwindigkeit bei der Werkfeuerwehr gefragt, um die simulierte Stofffreisetzung bei der Großübung im Chemiepark mit einem Wassernebel schnell niederschlagen zu können.  (Foto: Heiner Heine)

Ein Brand in einer Produktionsanlage eines Chemieunternehmens mit einer Stofffreisetzung, dazu beengte Platzverhältnisse am Einsatzort, nur eine geringe Aufstellfläche für technisches Equipment sowie eine extrem verwinkelte Einsatzstelle als Erschwernis für die notwendige Suche nach verletzten und vermissten Personen: Das Szenario forderte den Einsatzkräften im Chemiepark so einiges ab: „Aufgrund der Enge war von Anfang an eine besonnene und effiziente Herangehensweise der ersteintreffenden Werkfeuerwehr besonders wichtig und auch wegweisend für die nachrückenden Kräfte“, schilderte Alfred Kronwitter, Leiter der Werkfeuerwehr die Schwierigkeit des dargestellten Szenarios. 

Modulbaukasten anstatt Drehbuch
Und damit nicht genug: Erstmalig lief die Notfallgroßübung nicht nach einem fertigen Drehbuch im klassischen Sinne, sondern sie konnte flexibel mit einem Modulbaukasten angepasst werden, um auf die aktuelle Situation und Maßnahmen der Einsatzleitung zu reagieren. „Wir konnten damit flexibel die Herausforderungen noch einmal verschärfen, um zu sehen, wie die Einsatzleitung und die Einsatzkräfte auf unerwartete Entwicklungen reagieren“, erklärten Michael Muhr und Christian Gumpendobler von der Werkfeuerwehr InfraServ Gendorf, die die Übung heuer federführend ausgearbeitet haben. Getestet wurde in diesem Zusammenhang auch das sogenannte „Aufwuchssystem“, mit dem anpassungsfähig und skalierbar auf unterschiedlich große und komplexe Schadensereignisse reagiert werden kann. „Je nach Anforderungen der sich verändernden Lage ist es wichtig, dass die vorhandenen Ressourcen und Kapazitäten bei Bedarf schnell erweitert oder verstärkt werden können, um trotz der hohen Komplexität eine leistungsfähige Gefahrenabwehrkette zu garantieren. Und genau das wollten wir heuer an einem Szenario beüben“, so Gumpendobler. 

Enge Zusammenarbeit mit regionalen Notfallorganisationen
Neben der Werkfeuerwehr und dem Einsatzstab von InfraServ Gendorf beteiligte sich dieses Jahr deshalb die freiwillige Feuerwehr Burgkirchen und die Kreisbrandinspektion Altötting mit dem Modul Warnen sowie die Polizei an der Übung. Die Hilfskräfte des BRK, das Landratsamt, und weitere Einheiten der Kreisbrandinspektion konnten aufgrund der Hochwassersituation nicht an der Übung teilnehmen. 

 „Ein wesentlicher Schlüssel für eine effiziente Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen ist hier die Kommunikation. Deshalb ist es wichtig, auch die externen Notfallorganisationen regelmäßig in Übungen einzubinden. Ihnen danken wir besonders für ihr Engagement und ihre Bereitschaft im Rahmen unserer Großübung mitzuwirken“, dankte Werkfeuerwehr-Leiter Alfred Kronwitter den externen Einsatz- und Hilfskräften im Namen von InfraServ Gendorf. Behördenvertreter und geladene Besucher, die nicht selbst in der Übung involviert waren, konnten das Szenario aus nächster Nähe beobachten. Darüber hinaus standen eigens bestellte Einsatzbeobachter an der Einsatzstelle und im Einsatzstab bereit, um anhand vordefinierter Kriterien die Übung zu beobachten und zu bewerten. „Wir führen die Übung durch, damit wir uns stetig verbessern können. Jetzt werden wir in Ruhe die gesammelten Eindrücke und Erfahrungen auswerten, um dann Optimierungspotenziale zu identifizieren und umzusetzen. Ziel ist es, die Chemiepark-Sicherheit immer weiter zu verbessern“, so Kronwitter.  
 
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Tilo Rosenberger-Süß
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