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27.03.2014

Blick hinter die Technik

Girl’s Day bei der staatlich anerkannten Berufsfachschule für technische Assistenten für Informatik der Bildungsakademie Inn-Salzach ist weiterhin bei den Schülerinnen sehr beliebt.

Sie hat sich bereits für einen technischen Beruf entschieden: Eine angehende Technische Assistentin für Informatik(l.) erklärt Teilnehmerinnen des Girl’s Day die Grundlagen der Programmiersprache HTML.

Zum zwölften Mal konnten 28 technikinteressierte Schülerinnen aus den Landkreisen Altötting, Mühldorf und Traunstein im Rahmen des bundesweiten Girl’s Day ihre Technikaffinität gegenüber Schaltkreisen und Programmiersprachen testen. Die Schülerinnen der 6. bis 10. Jahrgangsstufe erstellten mit professioneller Hilfe von Auszubildenden der Klasse TAI13 ihre eigene, HTML-basierte Website. Auf die Kombination von analogem Fingerspitzengefühl und digitaler Umsetzung kam es bei der nächsten Aufgabe an: die Programmierung eines so genannten Embedded Systems zu Steuerung einer Lichterkette. Dazu entwarfen die Schülerinnen zuerst eigene Lichtmuster auf dem Papier, rechneten diese dann in für Prozessoren verständliche Steuercodes um und integrierten diese in ein vorgefertigtes Assemblerprogramm. Die Lichteffekte wurden dann auf eine Mikrocomputerplatine übertragen und dort mit Leuchtdioden angezeigt. Wer wollte konnte das Programm noch so erweitern, dass der Mikroprozessor selbstgeschriebene Melodien über einen kleinen Lautsprecher ausgab. Die Erschaffung künstlicher Intelligenz stand am Ende des spannenden Vormittags: Mit Hilfe der Programmiersprache VisualBasic konnten die Mädchen einem in Grundzügen vorgefertigten Ameisenvolk sinnvolle Handlungen einprogrammieren, etwa das Sammeln von Futter. Eifrige Programmierinnen schafften es sogar, dass ihre Ameisen anderen die Lage der Fundstücke per Duftspur mitteilen konnten und so eine Ameisenstraße aufgebaut wurde.

Der jährlich stattfindende Girl’s Day ist eine Initiative der Bundesregierung und soll bei Mädchen das Interesse an Berufen mit technischem oder naturwissenschaftlichem Hintergrund wecken. Gerhard Geßler, Leiter der Berufsfachschule für technische Assistenten für Informatik, sieht hier gerade bei den IT-Berufen großes Potential für weibliche Fachkräfte: „Hier braucht man keine besonderen körperlichen Kräfte, es genügt ein kluger Kopf und Spaß am logischen Denken und analytischer Problemlösung.“ Die Informatik sei weit mehr als die reinen Anwendungsprogramme wie z.B. Word: „Wir bringen unseren Schülern bei, was dahinter steckt“. Er sieht durchaus Erfolge des Girl’s Day, auch wenn diese nicht unbedingt empirisch nachweisbar seien: „Auch bei uns sind zwar immer noch die meisten Schüler männlich, aber wir haben immer wieder Schülerinnen, die den ersten Kontakt zur IT über den Girl’s Day gemacht haben“, so Geßler.

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