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20.10.2023

50 Jahre Biologische Kläranlage im Chemiepark GENDORF: Meilenstein für den Umweltschutz

Ein besonderes Jubiläum: Die Zentrale Abwasserreinigungsanlage (ZARA) im Chemiepark GENDORF wird 50 Jahre alt. Zugleich ist sie heute moderner als je zuvor – dafür sorgt Standortbetreiber InfraServ Gendorf.

Die Zentrale Abwasserreinigungsanlage (ZARA) im Chemiepark wird 50 Jahre alt. Dank kontinuierlicher Modernisierungen und Erweiterungen erfüllt sie höchste Anforderungen. (Foto: Heiner Heine)

Knapp drei Millionen m³ Abwasser verarbeitet die Abwasserreinigungsanlage (ZARA) im Chemiepark GENDORF jährlich – eine Ausbaugröße vergleichbar einer Stadt mit ca. 120.000 Einwohnern. Betrieben wird die biologische Kläranlage, die vor 50 Jahren noch zu Hoechst-Zeiten errichtet und kontinuierlich optimiert wurde, von Standortbetreiber InfraServ Gendorf. Sie zählt heute zu den wichtigsten Infrastrukturanlagen im Chemiepark. 

Investition in modernen Umweltschutz
Das war nicht immer so: Kommunale und industrielle Abwässer wurden lange Zeit ungeklärt in die Flüsse geleitet – auch in den ersten Jahrzehnten des Werkes Gendorf. Die Bewohner der umliegenden Gemeinden beschwerten sich oft über den unangenehmen Geruch des Alzwassers, der durch die Einleitung verursacht wurde. Diese Zeiten sind allerdings lange vorbei. Mit der Inbetriebnahme der biologischen Abwasserreinigung 1973 hielt auch das neue gesellschaftliches Problembewusstsein für Natur- und Umweltschutz in Gendorf Einzug. Seitdem wurde die Anlage stetig erweitert, die Reinigungsleistung kontinuierlich weiter gesteigert und die Messungen und Überwachungssysteme verbessert. Allein in den vergangenen zehn Jahren investierte InfraServ Gendorf hierzu eine Investitionssumme von über 18 Mio. EUR.  „Dank kontinuierlicher Modernisierungen und Erweiterungen erfüllt unsere Kläranlage heute die höchsten Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit. Heute zählt sie zu den wichtigsten Anlagen unseres Chemieparks“, so Dr. Christoph von Reden, Geschäftsleiter InfraServ Gendorf. Mit ihrer sehr guten Reinigungsleistung erfüllt die ZARA die strengen Auflagen des Chemieparks zum Schutz der Umwelt und trägt maßgeblich dazu bei, die Alz als wertvollen Naturraum zu bewahren. 

Gewässerschutz auch bei Kühl- und Regenwasser
Dabei ist die Kläranlage nur ein Teil der Gewässerschutzmaßnahmen des Chemieparks. Einen Meilenstein für Gewässerschutz setzt InfraServ Gendorf beispielsweise auch bei der Überwachung von unbelastetem Kühl- und Regenwasser. Bevor beide Wasserströme vom Chemiepark in die Alz fließen, durchlaufen sie eine sorgfältige Überprüfung auf Schadstoffe. Um Verzögerungen bei der Messtechnik für die Analyse auszugleichen, investierte InfraServ Gendorf in eine clevere Lösung: Retentionsbecken. Die jeweils etwa 29 Meter langen und ca. 10 Meter breiten Becken verlängern durch ihre labyrinthartige Bauweise die Fließzeit des Kühl- und Regenwassers und gewähren so genügend Zeit für ausreichende Tests auf Schadstoffe.  Damit ist es möglich, das Wasser bei Detektion von Verunreinigungen gesichert in die zentrale Wasserrückhaltung (ZWR) umzuleiten, um es später in der Kläranlage reinigen zu lassen.

Dass die kontinuierlichen Verbesserungen im Abwassermanagement und im Gewässerschutz des Chemieparks Erfolg haben, zeigt auch ein jüngstes gewässerökologische Gutachten, das im Zuge der von InfraServ Gendorf 2019 beantragten wasserrechtliche Einleitgenehmigung angefertigt wurde. Der Gutachter, das anerkannte und unabhängige Büro für Naturschutz-, Gewässer- und Fischereifragen (BNGF) unter der Leitung von Dr. Kurt Seifert, belegt, dass sich der Zustand der Alz bei Burgkirchen weiter verbessert hat. Damit erfüllt der Alzabschnitt unterhalb der Einleitung des Chemieparks sogar das von der europäischen Union in der EG-Wasserrahmenrichtlinie definierte Ziel, wonach alle Oberflächengewässer in der Europäischen Union einen „guten ökologischen Zustand“ erreichen sollen.  Nach Angaben des Landesamts für Umwelt erfüllte 2021 nur knapp ein Fünftel der Flüsse in Bayern diese Kriterien. 

Dr. Christoph von Reden: „Als Standortbetreiber arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung der umwelttechnischen Infrastruktur im Chemiepark, um Emissionen zu reduzieren und Mensch und Umwelt zu schützen. Aber auch die Produktionsbetriebe reduzieren ihre Stofffrachten immer weiter. Auf der anderen Seite wird die Spurenanalytik immer genauer. Mit der zu erwartenden weiteren Absenkung der Nachweisgrenzen für Stoffkonzentrationen wird die angemessene ökologische Bewertung und Risikoabschätzung für uns als Gesellschaft immer wichtiger.“

Besichtigung möglich

Für interessierte Personen aus der Bevölkerung bietet InfraServ Gendorf die Möglichkeit zur Besichtigung der Zentralen Abwasserreinigung mit Werkrundfahrt. Dauer 90 Minuten – Teilnehmerzahl begrenzt – Zeit: 9. November 16:30 Uhr – Nur mit Anmeldung bis 2.11 unter: www.gendorf.de/ZARA
 

Um die Qualität sicherzustellen, gehören ständige Messungen und Analysen auf Stoffkonzentrationen zum Alltag der Mitarbeiter bei der Abwasserreinigung. Modernste Analysesysteme unterstützen bei den Probeentnahmen und den Messungen. (Foto: Tom Bauer)

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Tilo Rosenberger-Süß
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