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18.06.2018

Tieftaucher, Rettungsspinne und die Isolierung einer Chlorbombe

Am Tag der offenen Tür im Feuerwehr Ausbildungs- und Kompetenzzentrum in der ehemaligen Keltenhalle gab es beeindruckende Einsichten in die Arbeit von Blaulichtorganisationen, und zudem ein klares Bekenntnis, diese Einrichtung als Ergänzung staatlicher Angebote zu etablieren.

 Action pur: Die Besucher durften hautnah eine Vorführung einer Rettung aus einem brennenden Wohnhaus mitverfolgen.

„Von dem Ausbildungs- und Kompetenzzentrum profitieren alle in der Region – die Bürger, haupt- und ehrenamtliche Feuerwehren und auch der Chemiepark selbst“, betonte Dr. Bernhard Langhammer, Geschäftsleiter der InfraServ Gendorf, zur Begrüßung vor über 70 geladenen Ehrengästen. Darunter waren Vertreter aus Politik und unterschiedlichen Blaulichtorganisationen wie dem Technischen Hilfswerk, deren Altöttinger Ortsverband bei dieser Gelegenheit 50-jähriges Bestehen feierte, das Rote Kreuz mit Wasserwacht und Hundestaffel, Polizei und Feuerwehren.

 

     Sicherung der Nachwuchskräfte

Durch immer komplexer werdende Einsätze steigen die Anforderungen sowohl an haupt- als auch an ehrenamtlich tätige Mitarbeiter: „Mit unserem Ausbildungs- und Kompetenzzentrum setzen sich die Werkfeuerwehr der ISG und die Bildungsakademie an vorderster Front für eine hohe Qualität in der Aus- und Weiterbildung ein“, so Langhammer.

Von einem „Glücksfall“ und durchweg „positiven Resonanzen der Lehrgangsteilnehmer“ sprach Kreisbrandrat Werner Huber. Für die Freiwilligen Feuerwehren hätten die Lehrgänge, die seit 2016 stattfinden, gleich mehrere Vorteile: „Die Anfahrtswege sind kurz, sie finden berufsbegleitend statt und schließen einen Versorgungsengpass der überlasteten staatlichen Ausbildungszentren. Wir bekommen nur ein Drittel aller benötigten Weiterbildungen an staatlichen Einrichtungen zugewiesen. Hier schließt das Ausbildungszentrum eine Lücke.“

 

Der Leiter der Werkfeuerwehr, Martin Siebert, hob zudem hervor, dass der Unterricht in kleinen Gruppen stattfindet, man kurzfristig auf aktuelle Themen reagieren könne, die Kurse von hauptberuflichen, praxiserprobten Ausbildern durchgeführt werden und die externen Kursteilnehmer von der Fachkompetenz der Werkfeuerwehr profitierten.

 

Auch die Gemeinde sieht den Bedarf und unterstützt die Weiterentwicklung des Ausbildungs- und Kompetenzzentrums: „Wir planen den Bau eines Hotels im Zentrum von Burgkirchen, nicht zuletzt um auch die Unterbringung der Kursteilnehmer zu gewährleisten“, eröffnete Burgkirchens Bürgermeister Krichenbauer seine Rede und zeigte sich zudem erfreut über die sinnvolle Neubestimmung der traditionsreichen Halle. Denn bei der Veranstaltung am Samstag wurde das Ausbildungs- und Kompetenzzentrum auch offiziell eingeweiht. Beim Festakt zugegen waren außerdem MdL Günther Knoblauch sowie MdB Stephan Mayer, die sich ihrerseits für die Unterstützung der Kurse durch das bayerische Innenministerium aussprachen.

 

Spektakuläre Einsichten

Beim öffentlichen Teil am Nachmittag verfolgten über 1.200 Besucher sowohl in der Keltenhalle als auch im Freien diverse Vorführungen. Wo früher Schlittschuhfahrer ihre Runden drehten, retteten die Freiwillige Feuerwehr Burgkirchen gemeinsam mit dem THW zwei Bewohner aus einem brennenden Wohnhaus und die Werkfeuerwehr Gendorf isolierte eine undichte Chlorbombe mithilfe von Spezialgeräten. Ein Mitarbeiter des THW stieg in Tieftauchermontur in ein Wasser Becken und demonstrierte anschaulich, wie Objekte unter Wasser gehoben werden können. Zudem konnten die Besucher, darunter viele Familien sowie interessierte Einsatzkräfte aus ganz Bayern, 30 Spezialfahrzeuge aus nächster Nähe bestaunen, wie etwa eine Rettungsspinne, die für steile Hanglagen geeignet ist. Historische Fahrzeuge des Feuerwehrmuseums Waldkraiburg gewährten einen Blick in die Vergangenheit, Fachfirmen präsentierten zukunftsweisende Angebote aus dem Bereich eLearning und neue Gerätschaften wie Spezialpuppen zu Übungszwecken.

 

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Tilo Rosenberger-Süß
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