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16.03.2018

Chemiepark GENDORF lädt zum Nachbarschafts- und Mandatsträgergespräch

Transparenz und ein regelmäßiger Austausch mit der Öffentlichkeit sind ein zentrales Anliegen des Chemieparks GENDORF. Deshalb laden die Vertreter der Gendorfer Standortunternehmen jährlich zum Nachbarschafts- und Mandatsträgergespräch ein. Über 90 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nahmen die Gelegenheit wahr, Informationen über aktuelle Entwicklungen der Unternehmen am Standort Gendorf aus erster Hand zu erhalten.

Informierte über die Entwicklungen im Chemiepark GENDORF: ISG-Geschäftsleiter Dr. Bernhard Langhammer. Im Hintergrund die Standortleiter (v.l.) von Vinnolit, Klaus Baier, Dr. Stephan Trautschold (Clariant) sowie Stephan Führer (Dyneon).

Sie informierten über 90 erschienenen Gästen aus der Nachbarschaft über aktuelle Entwicklungen am Chemiepark GENDORF (v.l.): Tilo Rosenberger-Süß (Moderator), Dr. Stephan Trautschold (Clariant), Klaus Baier (Vinnolit), Dr. Bernhard Langhammer (ISG), Stephan Führer (Dyneon).

Einen allgemeinen Überblick zur Gesamtentwicklung der Chemieindustrie und des Chemieparks GENDORF gab Dr. Bernhard Langhammer, Geschäftsleiter der InfraServ Gendorf. Für die Chemieindustrie handelte es sich 2017 um ein „ausgesprochen gutes Jahr“, so Langhammer. Produktion und Umsatz seien deutlich gewachsen und auch in der Beschäftigung habe die Chemieindustrie mit über 450.000 Mitarbeitern einen Höchststand erreicht. Die gute Chemiekonjunktur schlug sich auch im Chemiepark GENDORF nieder: Die Tonnage-Mengen stiegen zum dritten Mal in Folge auf den historischen Rekordwert von 1,72 Mio. Tonnen, was einer Steigerung von 3,5 Prozent zum Vorjahr entspricht. Hoch waren auch die Investitionen am Standort: Sie summierten sich auf 79 Mio. EUR. Die Ausbildungsquote im Chemiepark GENDORF ist weiterhin stabil – aktuell werden knapp  370 Nachwuchsfachkräfte an der Bildungsakademie GENDORF ausgebildet. Diese Zahl werde aber voraussichtlich in Zukunft aufgrund des hohen Bedarfs an Chemiekanten steigen, prognostizierte Langhammer. Darüber hinaus investiert der Chemiepark auch weiter in die Umweltsicherheit: 2017 wurde bereits das erste von drei Ausleitbauwerken in Betrieb genommen, die zwei weiteren werden  2018 fertiggestellt. Zum Thema PFOA informierte Langhammer über den Umsetzungsfortschritt der Aktivkohlefiltrationsanlagen, während Godehard Mayer vom ISG-Genehmigungsmanagement den Zuhörern die technischen Parameter der Anlagen erläuterte.

Dyneon: Zeichen stehen auf Wachstum
Bei der Dyneon GmbH stehen die Zeichen auf Wachstum. Geschäftsführer Stephan Führer konnte von einer Steigerung des Umsatzes und der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze in 2017 berichten. Rund 580 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen heute am Standort Gendorf. „Unsere Entwicklungsschwerpunkte sehen wir in Zukunftsmärkten wie dem 3D-Druck und der Energiespeicherung und -umwandlung. Hier spielen unsere Fluorpolymere eine wichtige Rolle“, so Führer. Für das laufende Jahr rechne er mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung und Investitionen auf Vorjahresniveau. Auch bei den Mitarbeitern solle weiter aufgebaut werden. Auch Dyneon widmete sich noch einmal dem Thema PFOA, der Historie der Nutzung am Standort und aktuellen Projekten zur Trinkwasserfiltration.

Clariant: Nachhaltigkeit ist Kundenwunsch
„Signifikantes Wachstum und weitere Rentabilitätsverbesserung“, so fasste Dr. Stephan Trautschold, Standortleiter der Clariant in Gendorf das Gesamtjahr für den Clariant-Konzern  zusammen.  Was für den gesamten Clariant-Konzern gilt, trifft insbesondere auch auf den Standort Gendorf zu. Das hervorragende Wachstum erfordert eine Erweiterung der ausgelasteten Kapazitäten für Ethoxylate: Um diese um ca 15.000 Tonnen pro Jahr zu erhöhen wird in 2018 in Gendorf ein neuer Reaktor mit einem dazugehörigen Tanklager errichtet. Zu den Produkten auf Ethoxylat-Basis zählen unter anderem Betonverflüssiger, die architektonisch innovative Konstruktionen ermöglichen. Auch das Thema Nachhaltigkeit bleibt aktuell. Der Standortleiter stellte am Beispiel Anstrichfarben die Bedeutung des Themas heraus: Für die Kunden würde eine möglichst gesunde Umgebung immer wichtiger, dementsprechend sei das Interesse an ökologischeren Farben sehr hoch. Zudem steigen die Grenzwerte bei Umweltsiegeln wie dem Blauen Engel, an dem sich viele Verbraucher orientieren. Clariant setzt deshalb auf ein neues Molekül auf der Basis nachwachsender Rohstoffe, das in wasserbasierten Farben zum Einsatz kommt. „Mit Genamin Gluco 50 tragen unsere Innovationen tragen Früchte“, bestätigte Trautschold. An einem weiteren Beispiel erläuterte er, wie Industrieschmierstoffe von Clariant zur Energieeinsparung beitragen.

Vinnolit: Erweiterung der Kapazitäten
Was den PVC-Hersteller Vinnolit betrifft, konnte Standortleiter Klaus Baier von einem „wirtschaftlich sehr erfolgreichen Jahr“ berichten. Vinnolit habe sich sehr gut positioniert und einen Rekord bei Produktionsmenge und Produktabsatz erreicht, so Baier. Auch für die Zukunft sei man optimistisch: Am Standort Gendorf werde bis Ende 2020 die Chlorkapazität erweitert und parallel bis Mitte 2021 auch die VCM-Kapazität in Vinnolit-eigener Technologie in zwei Stufen ausgebaut. Dabei investieren Vinnolit und Standortpartner InfraServ Gendorf einen hohen zweistelligen Millionen-Betrag, um den Standort Gendorf weiter zu modernisieren. Mit dem Ausbau in Gendorf verfolgt das Unternehmen das Ziel, die regionalen Kapazitäten besser auszubalancieren und VCM-Transporte zu vermindern. „Dies stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit und ist auch ein starkes Zeichen unseres Mutterkonzerns Westlake Chemical Corporation für Wachstum in Europa“, betonte Vinnolit-Standortleiter Baier. Positives wusste Baier auch beim Thema Sicherheit zu berichten: Wie bereits im Vorjahr gab es auch 2017 keinen einzigen Unfall mit Ausfalltagen und keine umweltrelevanten Ereignisse. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter und der sichere Betrieb unserer Anlagen haben höchste Priorität. Unser Ziel bleiben null Unfälle – und daran arbeiten wir konsequent“, so Baier.

InfraServ Gendorf: Externes Geschäft ausbauen
Zufrieden zeigte sich ISG-Geschäftsleiter Langhammer mit der Geschäftsentwicklung von InfraServ Gendorf. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden und im Bayerischen Chemiedreieck konnte das Unternehmen außerhalb des Chemieparks seine Geschäftstätigkeit intensivieren. „Als Standortbetreiber ist unser wichtigstes Standbein nach wie vor der Chemiepark GENDORF. Aber wir wollen uns auch außerhalb des Chemieparks als Lösungsanbieter vor allem in den Bereichen Instandhaltung, Umweltmessungen, Engineering und IT verstärkt für Projekte empfehlen“, beschreibt Langhammer die Unternehmensstrategie. Dafür braucht es auch mehr Mitarbeiter: Seit fünf Jahren verzeichnet das Unternehmen ein Mitarbeiterwachstum – aktuell beschäftigt die ISG rund 1.100 Mitarbeiter. Die Hauptinvestitionen fließen jedoch nach wie vor in die ISG-„Basis“, den Chemiepark: Nach der abgeschlossenen Kraftwerkmodernisierung sind aktuell der Neubau des Lehrtechnikums und die Modernisierung der Rückkühlwerke in vollem Gange.

Das Nachbarschafts- und Mandatsträgergespräch zählt seit vielen Jahren zu einem festen Baustein in der Öffentlichkeitsarbeit des Chemieparks GENDORF. Viele Mandatsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nutzen die jährliche Gelegenheit, um sich über die Entwicklungen im Chemiepark GENDORF zu informieren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Tilo Rosenberger-Süß, Leiter der ISG-Unternehmenskommunikation.

Hinweis: Im Rahmen des Tags der offenen Tür der Chemie am 22. September 2018 öffnet auch der Chemiepark GENDORF seine Tore.

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Tilo Rosenberger-Süß
Leiter Kommunikation

Tel: +49 8679 7-5393

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