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19.09.2017

Turbolöscher und Stromausfall – Notfallgroßübung im Chemiepark GENDORF

Der neue Turbolöscher verteilt mit Hilfe einer Flugzeugturbine großflächig Wasserdampf zur Niederschlagung einer Gaswolke in einer Produktionsanlage. 

Die Höhenrettung im Einsatz: insgesamt 18 Mitglieder der Werkfeuerwehr haben eine spezielle Zusatzausbildung zur Bergung von verletzten Personen von hohen Gebäuden bzw. Produktionsanlagen.

Nicht nur Wasser marsch hieß es am Montagabend im Chemiepark GENDORF: die ISG-Werkfeuerwehr führte an diesem Tag eine Großübung im Chemiepark GENDORF zur jährlichen Überprüfung der gesamten Notfallorganisation durch. Insgesamt nahmen knapp 200 Einsatz- und Hilfskräfte sowie zuständige Behörden teil.

Löscharbeiten sind tatsächlich nur ein kleiner Teil des großen Spektrums an Einsatzgebieten, das die Werkfeuerwehr des Chemieparks GENDORF abdeckt: „Zu unseren Aufgabengebieten zählen ABC-Einsätze, technische Hilfeleistungen, Einsätze im Rettungsdienst sowie Arbeitseinsätze“, erläutert Martin Siebert, Leiter der Werksicherheit. Obwohl seine Einsatzkräfte tagtäglich mit vielen Situationen konfrontiert werden, sei die jährliche Notfallgroßübung dennoch ein wichtiger Baustein im Notfallmanagement des Chemieparks: „Um für den Ernstfall gerüstet zu sein müssen alle Maßnahmen des Notfallmanagements wie ein Uhrwerk ineinandergreifen. Routiniertes Handeln ist dann gefragt  – und das garantiert man am besten durch regelmäßiges Üben“, sagt Siebert.

Ventilbrand und Höhenrettung
Dazu gab es am Montagabend reichlich Gelegenheit. Die verschiedenen realitätsnah inszenierten Szenarien forderten von den eingebundenen Einsatzkräften einiges ab: Ein herabgestürzter Tankcontainer hatte eine Person verletzt, ein anderer „Mitarbeiter“ musste vom Dach eines Produktionsgebäudes geborgen werden – hier kam die Höhenrettung zum Einsatz – diese besteht aus eigens ausgebildeten Mitgliedern der Werkfeuerwehr.  Der in diesem Jahr neu angeschaffte „Turbolöscher“ – eine High-Tech-Löschvorrichtung – zeigte eindrucksvoll beim „Benebeln“ einer Anlage sein Können – nicht ohne Grund war an die teilnehmenden Beobachter vorab Gehörschutz ausgegeben worden. Sogar die Feuerwache selbst war dieses Mal im Mittelpunkt des Geschehens: ein fiktiver Kurzschluss mit fingierten Folgebrand erforderte schnelles Handeln der Beteiligten vor Ort.

Besichtigung des Ausbildungs- und Kompetenzzentrums für Feuerwehren
Vor der eigentlichen Notfallübung bestand für die zahlreich angereisten fachkundigen Besucher von anderen Feuerwehren, Polizei, Bundeswehr und Behörden die Möglichkeit, das neue Ausbildungs- und Kompetenzzentrum für Feuerwehren in der ehemaligen Keltenhalle zu besichtigen. Hier können Mitglieder von Feuerwehren und Rettungsdiensten auf 3000 m² Grundfläche wetterunabhängig Einsatzübungen praktizieren und Seminare besuchen. „Mit dem Ausbildungs- und Kompetenzzentrum schaffen wir ein  hochprofessionelles Trainingsangebot, wie es das abseits der staatlichen Feuerwehrschulen kaum irgendwo anders gibt“, so Sicherheitschef Martin Siebert.

Erfahrungsaustausch mit externen Einsatzkräften und Behörden
Ein weiterer Vorteil der Großübung: auch die Freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Gemeinden von Burgkirchen, Emmerting, Kastl, Altötting sowie die Hilfskräfte des BRK, das Landratsamt, die Polizei und die Kreisbrandinspektion sind in die Einsatzsimulation eingebunden. So können gemeinsam Meldeketten und Prozesse überprüft und optimiert werden, die sich in einem Ereignisfall über die Grenzen des Chemieparks hinaus erstrecken können. Die gesammelten Erfahrungen und praktischen Erkenntnisse wurden im Anschluss bei einer Nachbesprechung der Übung ausgetauscht, bei der alle Beteiligten anwesend waren.

Dr. Bernhard Langhammer, Geschäftsleiter der Infraserv Gendorf zog eine positive Bilanz: „Die jährliche Großübung stärkt die Kooperation und Zusammenarbeit zwischen unserer Werksicherheit und den externen Einsatzkräften. Es hat sich gezeigt, dass die Kommunikationswege funktioniert haben und die Beteiligten bei der Bewältigung ihrer Aufgaben sehr routiniert vorgegangen sind. Trotz diesem hohen Niveau gilt es jetzt in den einzelnen Besprechungen festzustellen, was man noch weiter in unserem Notfallmanagement verbessern kann.“

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Tilo Rosenberger-Süß
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