Vom Praktikum zur Abschlussarbeit
Einmal das komplette Programm – vom Praktikum über die Werkstudententätigkeit bis zur Abschlussarbeit
Mein Name ist Sebastian Vorbau und ich bin 23 Jahre alt. Momentan studiere ich noch Chemieingenieurwesen an der TH Rosenheim bzw. dem Campus Burghausen. Im Herbst 2018 stand das Praktikumssemester des Bachelorstudiums an. Damit war ich das erste Mal nach vier Semestern für mehrere Monate raus aus dem „normalen“ Studienalltag. Ich entschied mich für das Engineering der InfraServ Gendorf, dessen Aufgabenbereich ziemlich gut zu meinem Studiengang passte. Dort war ich als Praktikant für die Konsolidierung der Berechnungstools zuständig, also mit deren Überprüfen, Vereinheitlichen und Zusammenführen. Das Büro habe ich mir mit zwei Mitarbeitern des Engineerings geteilt, wodurch ich einige Projektleiter und -manager schon vor den Terminen mit ihnen kennenlernen konnte.
Auch wenn es viele Unternehmen predigen, die flachen Hierarchien habe ich hier wirklich kennengelernt. Alle haben mich gut aufgenommen und nicht abgeschoben, obwohl ich „nur der Praktikant“ war. Es hat dabei keinen Unterschied gemacht, ob es ein normaler Mitarbeiter oder ein Abteilungsleiter war, jeder hat mit mir auf Augenhöhe geredet. Mit der Bearbeitung der Berechnungstools hatte ich auch keine langweilige Aufgabe, sondern konnte Gelerntes aus dem Studium anwenden und erweitern.
Schon während des Praxissemesters war eine anknüpfende Abschlussarbeit zu meiner Aufgabenstellung im Gespräch. Da die Bachelorarbeit aber laut Studienplan erst im übernächsten Semester geplant war, konnte ich das Thema nicht sofort nehmen, aber glücklicherweise am Anfang des nächsten Semesters für mich reservieren. Nach einem weiteren Semester an der Hochschule stand dann die Bachelorarbeit bevor. Diese brachte neben einer noch selbstständigeren Arbeitsweise ein neues Büro und einen eigenen Laptop mit sich. Im neuen Büro waren jedoch keine Angestellten der InfraServ Gendorf, sondern ausschließlich Studenten. Das volle Studentenbüro war, trotz fehlender „Aufsicht“, ziemlich produktiv. Vielleicht auch gerade deswegen, wer weiß.
Als die ersten Ergebnisse der Arbeit vorhanden waren, haben diese nicht all zu gut auf die eigentliche Aufgabenstellung gepasst. Daraufhin war allerdings eine Fokusänderung der Arbeit, die dann eher etwas Informatik-lastig wurde, kein Problem. Ich hatte zwar erwartet, eventuell etwas programmieren zu müssen, aber nicht in dem Ausmaß. Letztendlich lief aber alles gut und mein „Baby“ war schnell ein anerkanntes Mitglied in der Planungstool-Familie des Engineerings.
Für weitere Arbeitserfahrung vor dem Master, und um ganz nebenbei noch ein bisschen Geld zu verdienen, hat sich eine Werkstudentenstelle während des letzten Bachelorsemesters angeboten. Wieder im alten Studentenbüro, aber mit neuen Gesichtern, ging es mit den bekannten Kollegen der ISG an die Weiterarbeit am CAx-System. Nach ein paar Wochen kam dann jedoch Corona auf. Angekommen im Home-Office war die Arbeitssituation ähnlich zur Bachelorarbeit, nur dass ich statt eines Laptops meinen eigenen PC daheim verwendete. Und auch wenn durch Microsoft TEAMS Abhilfe geschaffen ist, freue ich mich darauf, die Kollegen wieder zu sehen, da der persönliche Umgang mit ihnen doch sehr zur Arbeitsqualität beiträgt.
Im kommenden Herbst geht es für mich mit dem Master weiter. Damit verschiebt sich das Wiedersehen wohl leider noch ein bisschen. Neben einer guten Zeit nehme ich aus den letzten zwei Jahren im Engineering aber auch einiges an Erfahrung mit, was mir im weiteren Studium definitiv helfen wird.